Wappen

Wappen Marktgemeinde ZirlDie Wappenurkunde in der Gemeinde hat folgenden Wortlaut:

„Die Tiroler Landesregierung hat in ihrer Sitzung vom 26. Juni 1947 beschlossen, der Gemeinde Zirl in Würdigung ihrer Volkszahl und ihrer Bedeutung als Straßenknotenpunkt auf Grund des Gesetzes vom 16.12.1926, Landesgesetzblatt No-8-1927, das nachstehend beschriebene und in der Mitte in Farbe dargestellte Wappen zu verleihen, nämlich: In einem gespaltenen Schild rechts auf weißem Grund hervorbrechend eine rote Rebe, links auf rotem Grund eine weiße Schafschere. Das Wappen erinnert an den seit alters in der Gemeinde bestehenden Weinbau und an das im 13. Jahrhundert hier ansässige Geschlecht der Fragensteiner.

Zur Bezeugung dessen wurde diese Urkunde ausgefertigt und mit unseren Unterschriften und dem Landessiegel bekräftigt.

Innsbruck, am 10. Oktober 1947
Der Landeshauptmann: Dr. Weißgatterer
Die Mitglieder der Landesregierung: J. Muigg, Alois Lugger, A. Obermoser, Hüttenberger Heinz
Der Landesamtsdirektor: Dr. Stoll"

Als man für die Gemeinde Zirl ein Wappen suchte, fand man im Stiftsarchiv von Stams das Wappen der Ritter von Fragenstein aus dem Jahre 1309. Es zeigt drei schiefgestellte, übereinander angeordnete Schafscheren. Die Schere im Wappen von Zirl erinnert an dieses Geschlecht, dem das Dorf sein bekanntes Wahrzeichen, die Ruine Fragenstein, verdankt. Die Weinrebe soll uns vor Augen führen, dass Zirl der einzige Weinort Nordtirols ist. (Anm.: Heute ist Zirl längst nicht mehr der einzige Weibauort in Nordtirol. Aber zum Zeitpunkt der Wappenverleihung war das wohl noch so.) Schon zu Zeiten Kaiser Maximilians bestand am Hang westlich des neuen Schwimmbades ein Weingarten; der Flurname erinnert uns noch daran.1)

Das Zirler Wappen ziert das Gemeindehaus am Dorfplatz (Anm.: das alte Gemeindeamt, heute Museum), gemalt vom heimischen Maler Franz Seelos. Über dem Portal des Schulhauses (Anm.: Volksschule Schulgasse) hebt eine Engelsfigur das Zirler Wappenschild empor. Sein Darsteller ist der Maler Johannes Oberleitner aus Leithen bei Reith. 2)


1) Benjamin Flöß: Zirl in Wort und Bild. Steiger Verlag, Innsbruck 1983, ISBN 3-85423-021-4
2) Norbert Prantl: Heimat Zirl. Universitätsverlag Wagner, Innsbruck 1960.